Verpflichtungserklärung erklärt: So sponsern Sie ein Visum richtig

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Verpflichtungserklärung erklärt: So sponsern Sie ein Visum richtig

Die Verpflichtungserklärung ist eine der effektivsten Möglichkeiten, die finanziellen Nachweise für die Beantragung eines Visums für Deutschland zu erfüllen. Dieses Dokument dient als formelle finanzielle Unterstützung und stellt sicher, dass der Visumantragsteller während seines Aufenthalts finanziell abgesichert ist. In diesem Artikel erklären wir, wie man eine Verpflichtungserklärung richtig nutzt. Verpflichtungserklärung, die Teilnahmevoraussetzungen und die notwendigen Schritte, um eine solche zu erhalten.


Was ist eine Verpflichtungserklärung?

Verpflichtungserklärung Eine Verpflichtungserklärung (Declaration of Commitment) ist ein rechtsverbindliches Dokument, das von einem Sponsor in Deutschland unterzeichnet wird und die finanzielle Unterstützung eines Visumantragstellers garantiert. Dies ist häufig erforderlich, wenn der Antragsteller nicht über ausreichende Mittel auf seinem Bankkonto verfügt, um seine Selbstständigkeit nachzuweisen.

Das Dokument wird normalerweise für Visakategorien wie die folgenden benötigt:

Der Sponsor übernimmt die volle finanzielle Verantwortung für den Antragsteller, einschließlich Unterkunft, Verpflegung, medizinischer Kosten und aller weiteren während des Aufenthalts anfallenden Kosten. Benötigt der Antragsteller Sozialleistungen, ist der Sponsor gegenüber der deutschen Regierung zur Erstattung verpflichtet.


Wer kann Sponsor werden?

Nicht jeder ist berechtigt, eine VerpflichtungserklärungUm sich zu qualifizieren, muss ein Sponsor die folgenden Bedingungen erfüllen:

  1. Rechtlicher Wohnsitz: Der Sponsor muss deutscher Staatsbürger sein, einen ständigen Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland haben oder einen legalen Aufenthaltstitel mit gültiger Aufenthaltserlaubnis besitzen.
  2. Finanzielle Stabilität: Der Sponsor muss über ein stabiles Einkommen verfügen, um die Kosten des Visumantragstellers ohne staatliche Unterstützung decken zu können.
  3. Keine Abhängigkeit von Sozialleistungen: Wenn der Sponsor Sozialhilfe (z. B. ALG II oder Hartz IV) erhält, ist er möglicherweise nicht berechtigt, eine Verpflichtungserklärung.
  4. Einkommensnachweis: Der Sponsor muss Dokumente wie Gehaltsabrechnungen, Steuerbescheide oder Kontoauszüge vorlegen, um seine finanzielle Leistungsfähigkeit nachzuweisen.

So beantragen Sie eine Verpflichtungserklärung

Der Prozess zum Erhalt einer Verpflichtungserklärung umfasst mehrere Schritte:

Schritt 1: Besorgen Sie sich die erforderlichen Dokumente

Stellen Sie vor Ihrem Besuch bei der Ausländerbehörde sicher, dass Sie über folgende Dokumente verfügen:

  • Gültiger Reisepass oder Personalausweis
  • Meldebescheinigung
  • Aktuelle Gehaltsabrechnungen (letzte drei Monate) oder Steuererklärung
  • Kontoauszüge (bei Selbstständigkeit)
  • Nachweis einer Krankenversicherung
  • Ausgefülltes Verpflichtungserklärungsformular
  • Arbeitsvertrag oder Gewerbeanmeldung (bei Selbstständigkeit)

Schritt 2: Vereinbaren Sie einen Termin

Sie müssen einen Termin bei der Einwanderungsbehörde Ihrer Stadt buchen. Die Bearbeitungszeit variiert je nach Standort, daher empfiehlt es sich, frühzeitig einen Termin zu vereinbaren.

Schritt 3: Nehmen Sie am Termin teil

Bei dem Termin müssen Sie das Dokument persönlich unterschreiben. Der Beamte überprüft Ihre Finanzunterlagen und stellt Ihnen gegebenenfalls zusätzliche Fragen zu Ihrer Fähigkeit, den Visumantragsteller zu unterstützen.

Schritt 4: Bezahlen Sie die Bearbeitungsgebühr

Für die Ausstellung eines Verpflichtungserklärung, typischerweise zwischen 25 und 35 EuroDie Bezahlung erfolgt direkt beim Termin in der Ausländerbehörde.

Schritt 5: Verpflichtungserklärung erhalten

Nach der Genehmigung erhalten Sie die unterzeichnete Verpflichtungserklärung, die Sie dem Visumantragsteller zusenden müssen. Dieser reicht dieses Dokument zusammen mit seinem Visumantrag beim deutschen Konsulat oder der Botschaft.


Gültigkeit und Einschränkungen

  • Der Verpflichtungserklärung bleibt gültig für bis zu fünf Jahren.
  • Ein Anspruch auf Erteilung eines Visums besteht nicht; weitere Voraussetzungen für ein Visum müssen vom Antragsteller dennoch erfüllt werden.
  • Der Sponsor bleibt finanziell verantwortlich, auch wenn der Visuminhaber seine Aufenthaltsdauer überschreitet oder Sozialhilfe beantragt.
  • Eine Aufhebung ist nur unter außergewöhnlichen Umständen möglich, etwa bei Verlust der finanziellen Stabilität.

Alternativen zur Verpflichtungserklärung

Wenn ein Sponsor keine Verpflichtungserklärung, weitere Optionen sind:

  1. Sperrkonto: Als Nachweis für seine finanziellen Mittel kann ein Visumantragsteller einen festen Betrag auf ein deutsches Bankkonto einzahlen.
  2. Stipendien und Zuschüsse: Studierende können sich bei anerkannten Institutionen um eine Förderung bewerben.
  3. Schreiben der Familie zur finanziellen Unterstützung: Wenn Familienmitglieder im Ausland finanzielle Mittel nachweisen können, kann der Visabeamte dies berücksichtigen.

Abschluss

Verpflichtungserklärung ist ein wichtiges Dokument für Visumantragsteller, die finanzielle Unterstützung benötigen. Es stellt sicher, dass der Antragsteller während seines Aufenthalts in Deutschland über ausreichend finanzielle Unterstützung verfügt. Sponsoren müssen sich jedoch der damit verbundenen langfristigen finanziellen Verantwortung bewusst sein. Eine ordnungsgemäße Dokumentation und ein klares Verständnis der Verpflichtungen sind unerlässlich für die erfolgreiche Beantragung und Nutzung eines Verpflichtungserklärung.


Häufig gestellte Fragen (FAQs)

1. Wie viel Einkommen ist für die Abgabe einer Verpflichtungserklärung erforderlich?

Ein stabiles monatliches Einkommen von ca. 1.500 bis 2.500 Euro (nach Abzügen) ist in der Regel erforderlich, abhängig von der Anzahl der gesponserten Personen.

2. Kann eine Verpflichtungserklärung nach Abgabe zurückgezogen werden?

Nein, die Rechtsverbindlichkeit einer unterschriebenen Erklärung beträgt bis zu fünf Jahre, auch wenn das Visum nur für einen kürzeren Zeitraum erteilt wird.

3. Können mehrere Personen einen Bewerber sponsern?

Ja, in manchen Fällen können mehrere Sponsoren gemeinsam eine Verpflichtungserklärung um den finanziellen Bedarf zu decken.

4. Ist für ein Studentenvisum eine Verpflichtungserklärung erforderlich?

Nicht immer. Wenn der Student eine Sperrkonto oder Stipendium, ein Verpflichtungserklärung ist möglicherweise nicht erforderlich.

5. Was passiert, wenn die gesponserte Person ihren Aufenthalt überzieht oder Leistungen beantragt?

Der Sponsor bleibt rechtlich für alle anfallenden finanziellen Kosten verantwortlich, einschließlich möglicher Abschiebungskosten.

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